HISTORIE
Catharina von Wartenberg
Nach einer Figurentheaterszene des TIK-Theaters angelehnt an die Forschungen des Erich Hubbert
- Teil
Musik (Vivaldi oder Händel)
Spot auf Schsp.
Die Schsp. erscheint als Catharina (Kostüm in Weiß, mit Perücke)
Monolog
Ihr glaubt wohl mich zu kennen.
Was denkt ihr? Wer bin ich?
Ich bin Catharina von Wartenberg – Reichsgräfin.
In Lobith geboren und nicht – wie ihr alle denkt – in Emmerich. Im Jahre 1670
Sie nimmt sich das Gemälde von Catharina und schaut es sich an
Ich war schön, sehr schön. – Und ich war nicht die Tochter eines Wirtes.
Was für schreckliche, deformierende Geschichten man über mich erzählt.
Mein Vater war Christoffel Rickers, Generalinspektor des Kurfürsten. Er hatte die Verantwortung für die Kurbrandenburgische Zollkasse und war Weinbestellmeister des Hofes. – Ha, vielleicht denkt ihr deswegen, wir hätten eine Schenke gehabt.
Nein, mein Vater war bekannt und geachtet, hier und in Berlin.
Wahrlich, mir haben viele Männer hinterhergeschaut. Aber ich bin streng erzogen worden. In einem Protestantenhaus! Da kam keiner an mich ran.
Als 14-Jährige soll ich meine Unschuld verkauft haben, Orgien mit den Prinzen aus dem Hause Hohenzollern soll ich abgehalten haben und sogar Mätresse des Kurfürsten soll ich gewesen sein.
Was für eine Frechheit, das habe ich dieser Klatsch- und Tratschherzogin von Orleans zu verdanken. Eine aufgeblasene, schrecklich hässliche Person. Mit einem Hintern, sooo breit. Sie war nur neidisch auf meine Schönheit, sie hat mir alles angedichtet.
Ich war reich und – adelig. Meine Ehen waren gut. – Ja, das waren sie. Und ich hatte Kinder. Ein Mädchen und einen Jungen von meinem geliebten Eberhardt Christoph Biedekap von Aschbach.
Mein Junge starb mit 13 Jahren nur. Das bricht mir heute noch das Herz.
Auch meine Töchter, die, die ich mit Friedrich hatte, starben gleich nach der Geburt.
In meiner Zeit zu leben war gefährlich. Man starb früh, wenn man nicht aufpasste.
Mit Friedrich, meinem Grafen von Wartenberg hatte ich noch vier Söhne. Bis auf Carl, taugten die anderen Drei nicht. Aber vielleicht hätte ich sie nach Friedrichs Tod auch nicht zurücklassen sollen. Wer weiß das schon, wie es geworden wäre, wenn ich sie mit nach Den Haag genommen hätte.
Jedenfalls war die Zeit in Berlin wunderbar. Wir hatten alles. – Wir wohnten im Schloss Monbijou, auf der Sonnenseite des Lebens. Wir waren glücklich, trotz der Intrigen bei Hofe.
Aber unbeschwert – unbeschwert war diese Zeit nicht.
Unbeschwert war ich hier. Auf und an der Grenze. In Borghees. Hier ist meine Sprache und hier sind meine Wurzeln. Hier bin ich so manchem Schmetterling hinterhergejagt. Hier habe ich gesehen, wie die Stuten ihre Fohlen bekamen und hier habe ich gespielt.
Noch heute höre ich das Lachen meiner Schwester und meines Bruders, wenn wir Blinde Kuh gespielt haben.
Ja hier, in Borghees, bin ich unbeschwert groß geworden.
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